Der gebildete Arbeitskreis, bestehend aus 4 Jugendlichen und einem Betreuer, haben im Dezember 2013 mit der Erarbeitung des Stegbauprojekt begonnen. Im ersten Schritt wurden Ausbildungsunterlagen zusammengetragen und das Ziel festgelegt.
Der Arbeitskreis hat sich nach 3 Treffen darauf verständigt, einen Hängesteg über eine Länge von 25 bis 30m zu errichten. Die Kernaktion sollte an einem Tag durchgeführt werden. Im Januar 2014 wurden in weiteren 4 Treffen Materiallisten erarbeitet, Materialverfügbarkeiten geprüft und daraus Einkaufslisten generiert. Schnell fiel auf, dass Holz und Leinen die Schwachstelle bilden, was den Arbeitskreis dazu brachte, Anfragen an verschiedene Holzhandlungen zu stellen und nach Abwägung der verschiedenen Qualitäten, Preise und Lieferzeiten die Geldmittel für das fehlende Material beim Stadtjugendring Mülheim an der Ruhr zu beantragen.
Nach Bestätigung der Unterstützung durch den Stadtjugendring, wurde das Material umgehend bestellt und das Projekt konnte fortgeführt werden.
Bei der Erarbeitung des Ablaufplans, wurde festgestellt, dass die Gesamtaktion nur möglich ist, wenn einige Vorarbeiten getätigt werden. In fünf Gruppenstunden im März 2014, wurde die Ausbildung in der Herstellung und Errichtung von Dreiböcken mit der Jugendgruppe ausgebildet. Der Arbeitskreis hatte sich hierfür intensiv auf das Thema vorbereitet und hat die Ausbildung unter den wachsamen Augen der Jugendbetreuer eigenständig durchgeführt. Die Rund 4m hohen und ca. 120kg schweren Dreiböcke sollen bei dem Steg als zentrale Umlenkpunkte für die Drahtseile des Laufwegs verwendet werden. Hierbei kam dann die Erkenntnis, dass die enormen Abmessungen, entgegen den ursprünglichen Planungen des Arbeitskreises, nur mit Hilfe der Erwachsenen aus dem Technischen Zug errichtet werden können.
Nach Abschluss dieser Ausbildungsphase, wurde nun der Ausbildungsabschnitt „Ankerpunkte“ angegangen. Dabei musste die Herstellung von Pflöcken, welche die Drahtseile für den Hängesteg im Erdreich halten müssen, in den Mittelpunkt gebracht. Die Jugendlichen haben die Rundhölzer, mit einem Durchmesser von 18cm und einer Länge von 2m, mit Äxten und Beilen angespitzt. Diese Pflöcke wurden mit großen Holzhammern, mit einem Gewicht von ca. 15kg, etwa 1m tief in das Erdreich getrieben. An diesen Pflöcken konnten nun die Drahtseile fixiert werden, an denen später das gesamte Gewichte des Laufwegs hängt. Das Eintreiben der 12 Pflöcke wurde ebenfalls in enger Zusammenarbeit mit den Helfern aus dem Technischen Zug erledigt, da diese kräftezehrende Arbeit nur von den älteren Jugendlichen durchgeführt und von diesen etwas unterschätzt wurde.
Nach Abschluss dieses Ausbildungsblocks fehlte noch der Abschnitt wie man den Laufweg herstellt. Dieser Abschnitt konnte durch die Jugendlichen relativ schnell an den Rest der Gruppe vermittelt werden und wurde vorwiegend von den jüngeren Mitgliedern umgesetzt. Wobei die kleineren Schönheitsanpassungen beim Aufbau durch die Älteren unauffällig vorgenommen werden konnten.
Nach diesen Ausbildungsblöcken, galt es nun das erlernte in die Vollendung zu bringen. Hierzu nutzte die Jugendgruppe die Veranstaltung Voll die Ruhr, wo man den Hängesteg mit einer Länge von ca. 20m in einer leicht abgespeckten Version, jedoch mit allen Kernelementen, errichtete. Die gewonnenen Erfahrungen aus diesem reduzierten Durchlauf, wurden bei der Planung zur Errichtung des 30m Steges durch den Arbeitskreis berücksichtigt.
Die bis zu diesem Termin angedachten Örtlichkeiten, für den finalen Abschluss, wurden durch den Arbeitskreis als nicht Ideal eingestuft und es mussten neue Gelände erkundet werden. Hierbei bedienten sich die Jugendlichen der Hilfe der Öberförsterei und des Grünflächenamtes der Stadt Mülheim an der Ruhr. Nach vielen Erkundungen, wurde sich auf den Park an der Kluse geeinigt und ein Termin zur Durchführung der Aktion festgelegt. Am 28.06.2014 sollte es soweit sein.
Die Jugendlichen hatten alles geplant, sämtliches Material beschafft und Ablaufpläne erstellt. Auch die Koordinierung und Abstimmung mit der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk zur Nutzung der Fahrzeuge und Bereitstellung von Kraftfahrern war erledigt und die Jugendgruppe fieberte dem Termin entgegen.
Zur großen Enttäuschung, brachte das Sturmtief Ela, im Juni 2014, alle Pläne zum kippen. Aufgrund der unglaublichen Verwüstungen im Stadtgebiet Mülheim, mussten die Park- und Grünflächenanlagen durch die Stadt Mülheim gesperrt werden und die Stegbauaktion konnte nicht mehr stattfinden.
Da die Aufräumarbeiten noch immer andauern, der Terminplan der Jugendgruppe für die zweite Jahreshälfte 2014 schon dicht bepackt ist und die Jugendgruppe diese Aktion wegen der Wetterlage unbedingt in den Sommermonaten machen möchte, hat der Arbeitskreis in Abstimmung mit der Jugendgruppe und den Jugendbetreuern beschlossen, die Finale Aktion auf 2015 zu verschieben, denn der Steg bei Voll die Ruhr war für die Jugendlichen schon ein würdevoller Abschluss Ihrer arbeiten.
Bilder: Michael Rumrich
Text: Klaus Peter Bur